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Amtshilfeeinsatz auf dem Brocken


Einsatznummer: 47  Brocken  (08.09.-09.09.2022)

Nur 3 Wochen nach dem mehrtägigen Großbrand am Brocken brach am 03. September erneut ein Brand am Brocken aus. Diesmal ca. 2 km vom Goethebahnhof entfernt.

Der Brand breitete sich binnen weniger Stunden in schwer zugänglichem Gebiet aus. Besondere Gefahrenschwerpunkte stellten dabei große Mengen Totholz sowie Hochmoore dar. Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung wurde am Folgetag der Katastrophenfall durch den Landrat des Landkreis Harz festgestellt und der Katastrophenalarm ausgerufen.

In den Folgenden Tagen trafen ca. 1800 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, Bundeswehr, Hilfsorganisationen, den Spezialkräften vom „Waldbrandteam e.V.“ und „@fire – Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V.“ und diversen Unternehmen und Behörden am Einsatzort ein.

Die Brandbekämpfung konnte zum Teil nur aus der Luft erfolgen. Hierzu kamen bis zu 11 Hubschrauber und 2 Löschflugzeuge aus Italien über mehrere Tage zum Einsatz.

Am späten Abend des 07. September erhielt auch die Stadt Halle ein Amtshilfeersuchen zur Unterstützung der Brandbekämpfung. Der Fachdienst Brandschutz der Stadt wurde mit 2 Löschzügen und einem Logistikzug für 48 Stunden angefordert.

Entsprechend der Anforderung fuhren wir am Morgen des 08. September mit 2 Fahrzeugen zum Sammelpunkt auf die Hauptwache. Hier trafen wir uns mit Kräften aller Ortsfeuerwehren und der Berufsfeuerwehr und begaben uns kurze Zeit spät auf die Fahrt in den Harz. Zunächst fuhren wir in einen Bereitstellungsraum nach Bad Blankenburg, wo wir auf die Fachdienste Brandschutz und Logistik des Landkreis Anhalt-Bitterfeld trafen. Von dort verlegten die Einheiten beider Landkreise, angeführt von einem Lotsen nach Schierke.

Während die Leitung des halleschen Kontingents in die Lage eingewiesen wurde, wurden die übrigen Einsatzkräfte versorgt. Im Anschluss wurde die Einheit geteilt. Ein Teil der Einheit fuhr auf das Brockenplateau und organisierte dort die Logistik. Außerdem wurde die Wasserversorgung im Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen sichergestellt. Einige Einsatzkräfte unterstützte bei der Brandbekämpfung vom Löschzug der Harzer Schmalspurbahn. Hierbei lösten wir Kräfte aus dem Saalekreis und dem Landkreis Wittenberg ab.

Der zweite Teil der Einheit fuhr auf ein Feld nach Elend. Hier war ein provisorischer Flugplatz eingerichtet wurden. 24 Einsatzkräfte sollten von hier mit Hubschraubern ausgeflogen werden, um die Löscharbeiten im schwer zugänglichen Bereich durchzuführen. Aufgrund der Witterungsverhältnisse musste der Beginn der Maßnahme einige Zeit hinausgezögert werden. Nachdem die Wetterbedingungen einen Flug zuließen, startete der Einsatz. Aufgabe war es, Nachlöscharbeiten mit Handwerkzeugen durchzuführen.

Am späten Abend wurden alle Kräfte zum Brockenplateau verlegt. Im Goethesaal des Brockenwirtes hatten wir unser Nachtquartier und konnten uns von dem langen und anstrengenden Tag erholen.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück wieder in den Einsatz. Erneut wurden Einsatzkräfte mit Hubschrauber und der Harzer Schmalspurbahn zur Nachlösch- und Aufräumarbeiten in den Wald verbracht. Die Tanklöschfahrzeuge befüllten unterdessen im Pendelverkehr diverse Wasserbehälter im Einsatzgebiet. Zur Unterstützung bei den Aufräumarbeiten kam uns die Kreisfeuerwehrbereitschaft West des Landkreis Göttingen zur Hilfe.

Um 11 Uhr kam die erlösende Nachricht: „Das Feuer ist unter Kontrolle. Der Katastrophenalarm wird aufgehoben.“ Unsere Einsatzkräfte waren an beiden Tagen bei den Löscharbeiten via Zug und Hubschrauber eingesetzt. Außerdem stellten wir mit dem Tanklöschfahrzeug im Pendelverkehr die Wasserversorgung sicher. Im Rahmen der Logistik konnten wir ebenfalls aktiv unterstützen, da unsere Kameraden durch den Einsatz 3 Wochen zuvor auf einige Ortskenntnisse zurückgreifen konnten.

Gegen 15 Uhr stellte der Fachdienst Brandschutz der Stadt Halle Marschbereitschaft her und begab sich auf den Heimweg. Bei der Durchfahrt durch die Ortslage Polleben begrüßte uns die Kinderfeuerwehr in der Ortsmitte. Als wir gegen 19 Uhr auf den Hof der Hauptwache einbogen, erwartete uns nicht nur der Stadtwehrleiter, sondern auch eine Abordnung mehrerer Freiwilliger Feuerwehren der Stadt. Als unsere Vegetationsbrandkomponente nach 39 Stunden zurück am Standort Kanena war, wurden beide Fahrzeuge gereinigt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Durch unsere Einheit „Versorgung & Logistik“ war ein Abendessen vorbereitet wurden, bei dem sich alle Kameraden stärken konnten.

Ein besonderer Dank gilt den Kameradinnen und Kameraden unserer Ortsfeuerwehr, der Empfangsdelegation der halleschen Feuerwehren und der Kinderfeuerwehr Polleben für den herzlichen Empfang nach diesem besonderen Großeinsatz.

An dieser Stelle gilt auch wieder ein Dank an die Familien und Arbeitgeber unserer Kameraden, welche wieder 2 Tage auf unsere Kameraden verzichten mussten.

 

    

 

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