Innerhalb weniger Stunde breitete sich das Feuer dramatisch aus. Mehrere Ortschaften wurden vom Feuer bedroht und mussten evakuiert werden. Durch eine aufziehende Kaltfront gerieten mehrere Einheiten der eingesetzten Feuerwehren in eine gefährliche Situation. Das Feuer hatte sich inzwischen auf 850 Hektar ausgebreitet. Daraufhin rückte aus mehreren Landkreisen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg Unterstützung an.

Am 5. Tag des Brandes erhielt auch die Stadt Halle über das Innenministerium ein Amtshilfeersuchen der Gemeinde Arzberg. In Folge dieser Anforderung begaben sich Kameraden unserer Wache mit 2 Fahrzeugen zum Sammelpunkt auf die Hauptwache. Hier trafen wir uns mit Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr, der Motorradstaffel sowie der Ortsfeuerwehren Reideburg und Dölau. Die Einheit komplettierten weitere Tanklöschfahrzeuge aus Gröbern (Burgenlandkreis), Erdeborn, Helbra und Klostermansfeld (Mansfeld-Südharz) sowie Querfurt und Tollwitz (Saalekreis). Zusammen brachen wir nach Nordsachsen auf.

An der Einsatzleitung in Arzberg angekommen, wurden wir zunächst versorgt. An dieser Stelle möchten wir die hervorragende Versorgung durch das DRK hervorheben. Vielen Dank hierfür. Anschließend erhielten wir die Einweisung in unseren Einsatzauftrag und begaben uns in den Einsatzabschnitt 2, welcher in weiterer Folge durch den Einheitsführer Halle geführt wurde. Zusammen mit diversen Tanklöschfahrzeugen aus Nordsachsen war unser Auftrag, die Brandbekämpfung mit dem Dachwerfer in dem Bereich.

Um zusätzliche Angriffswege zu erhalten, kamen Räumpanzer der Bundeswehr zum Einsatz. Die Löscharbeiten wurden zusätzlich durch einen Löschpanzer der Firma Dibuka, ein Flugfeldlöschfahrzeug des OffRoad Team Landsberg, zahlreicher Wasserwerfer der Polizei sowie mehrere Hubschrauber mit "Smokey" unterstützt.

Das erforderliche Löschwasser erhielten wir an 2 großen Wasserbehältern, welche von einem Brunnen sowie über eine 6 km lange Förderleitung des THW gespeist wurde. Am Samstag kamen mit mehreren MTW frische Kräfte verschiedener Ortsfeuerwehren in das Einsatzgebiet. So auch frische Kameraden unserer Wehr, welche die Löscharbeiten bis in die späten Abendstunden fortsetzten.

Während der Löscharbeiten erhielten wir Besuch vom stellv. Landesbrandmeister Sachsen-Anhalts, Roland Karthäuser, dem sächsischen Innenminister Armin Schuster und dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretzschmer, welche sich ein Bild über unsere Arbeit machten und auch das Gespräch mit uns suchten. Nach dem 2-tägigen Großeinsatz mussten unsere Fahrzeuge einer Grundreinigung unterzogen werden, der feinkörnige Staub war bis in die letzte Ecke der Fahrzeuge gezogen. Während der Reinigungsarbeiten am Sonntag erhielten wir auch die Nachricht aus Arzberg: „Feuer aus.“